Das Zahnrad-Prinzip besagt, dass Geschäftsmodelle, die sich um disruptive
Technologien herum entwickeln, erst dann marktfähige Werte schaffen
können, wenn verschiedene andere und unabhängige Angebote mit dem
eigenen Angebot ineinandergreifen. Oder anders gesagt, die einzelnen Business Models schaffen erst Wert, wenn ein Ökosystem digitaler Business Models aufgebaut wurde.
Hierbei müssen die Anbieter einzelner Plattformen
erkennen, ob die Umfelder schon soweit sind, dass das einzelne Geschäftsmodell Wert schaffen und schöpfen kann und es muss strategisch so geplant werden, dass sich die einzelnen Modelle
wertschöpfend miteinander verzahnen.
Um neue und disruptive Technologien herum entstehen sehr schnell neue
Lösungen und Angebote. Diese entwickeln sich schneller, als Märkte dafür
entstehen. Dies hängt oft damit zusammen, dass für diese neuartigen Lösungen
weder ein Konsumentenwissen noch eine technisch ausreichende Ausstattung
der Nutzer vorhanden ist. Zu Beginn dieser Entwicklungen haben
sich auch keine stabilen Wertketten – bestehend aus verschiedenen Leistungskomponenten
– gebildet. Sieht man sich den digitalen Musikmarkt an,
dann haben sich um das neue technische Musikformat mp3 sehr schnell
digitale Plattformen wie Napster, limewire oder SoundJam (dem Vorläufer
von iTunes) entwickelt. Eine wirtschaftliche Marktfähigkeit besaßen diese
Angebote nicht. Es fehlten wichtige Verzahnungen von Musikplattformen,
entsprechender Internetbandbreite, internetfähige Musikplayer wie das
iPhone sowie günstige Datentarife für die Smartphones, um sich Musik
downloaden zu können, und passende Payment-Methoden.
Erst als sich diese Bereiche zu festen und stabilen Verbindungen zusammengeschlossen
haben, funktionierten auch die Geschäftsmodelle der einzelnen
Anbieter. Um diese Wertketten herum, muss sich zudem immer ein
Konsumentenwissen aufbauen. Erst dieses trägt dann zu einem wirtschaftlichen
Erfolg bei. Es muss also immer erst zu einem Ineinandergreifen einzelner
Bausteine in einem entstehenden Ökosystems kommen. Dann erst
können erfolgreiche Geschäftsmodelle in diesem System etabliert werden.
Dabei können Unternehmen selbst in den einzelnen relevanten Segmenten
die Treiber der Entwicklung sein oder warten, bis andere Unternehmen,
diese Märkte entwickeln.
Oftmals schauen Manager aber nur auf die Qualität und Leistungsfähigkeit
Eines einzelnen Modells und verlieren aus dem Blick, dass der Erfolg nicht nur
von dem einzelnen Business Model abhängt, sondern von dem Funktionieren eines
ganzen Ökosystems aus Modellen. Erst die werthaltige Verzahnung führt
dazu, dass auch die einzelnen Geschäftsmodelle funktionieren.
Diese kann dabei dadurch entstehen, dass man ganz viele Modelle selber aufbaut oder kauft und betreibt, oder sich immer stärker mit anderen externen Modellen vernetzt.
Hierfür ist oft eine langfristige strategische Planung notwendig die aber mit einem agilen und schnellen Aufbau vieler einzelner Geschäftsmodelle kombiniert wird.
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